Freundschaften
halten uns gesund

Viele psychisch angeschlagene Menschen leiden lieber im Stillen. Doch weder Schweigen noch Ausharren ist die Lösung.

Tätigkeiten, die sich banal anhören, können das Stresslevel im Alltag deutlich senken: Richtig atmen, einen Spaziergang durch den Wald machen, Musik hören, mit einem guten Freund, einer Freundin, sprechen. Solche Tipps dürfen sich die Menschen hierzulande zu Herzen nehmen. Denn laut den Umfragen der CSS bröckelt die mentale Gesundheit in der Schweiz.

Gefühlszustand: bewölkt
Die Resultate der CSS Gesundheitsstudie 2023 über die psychische Befindlichkeit der Schweizer Bevölkerung zeigen eine durchzogene Stimmung. Während vor zwei Jahren noch bei knapp drei Vierteln der Befragten mental die Sonne schien, waren bis 2023 bereits bei einem Drittel dunkle Wolken aufgezogen. Besonders bei Erwachsenen im Alter von 35 bis 65 Jahren verschlechterte sich der Gefühlszustand kontinuierlich. Besorgniserregend ist die Situation bei Frauen zwischen 41 und 50 Jahren, da sich in diesem Alter beruflicher und familiärer Stress oft vermischen und sie zu wenig Wertschätzung und Unterstützung erfahren.

«Der Austausch innerhalb des eigenen sozialen Umfeldes hält Sie also psychisch gesund.»

Stress und Einsamkeit
Das berufliche Umfeld wird von den meisten Befragten als grösste Gefahr für das psychische Wohlbefinden angesehen. Der vorherrschende Leistungsdruck, Dauerstress und zu wenig Freizeit gelten dabei als Stimmungskiller schlechthin. Gerade diese Faktoren erschweren es, soziale Kontakte zu pflegen, was wiederum für bessere Laune sorgen würde. Denn wer gute Freunde hat – so zeigte es auch die Studie – fühlt sich seltener einsam, dadurch weniger niedergeschlagen und insgesamt zufriedener. Der Austausch innerhalb des eigenen sozialen Umfeldes hält Sie also psychisch gesund.

Hilfesuche bei psychischem Unwohlsein

Wenden Sie sich an Ihr Umfeld, wenn es Ihnen psychisch nicht gut geht?

Diagramm Hilfesuche bei psychischem Unwohlsein

Reden ist Gold
Doch wenn die Psyche leidet, wird das von vielen weiterhin verschwiegen: Zwei von fünf Befragten der CSS Gesundheitsstudie gaben an, sich nicht an ihren Freundeskreis zu wenden, wenn es ihnen psychisch schlecht ging. Besonders Männer fürchten sich vor negativen Reaktionen, haben Angst, ihre Beziehungen damit zu belasten oder sind schlicht nicht dazu aufgelegt, über mentale Probleme zu sprechen. Könnte die Unlust, die eigene Befindlichkeit zu teilen, damit zu tun haben, dass es nicht ganz leicht ist, in Worte zu fassen, was im Innern vorgeht? In diesem Fall ist Schweigen Silber, denn entgegen dem Glauben, dass Sie damit jemandem zur Last fallen würden, zeugt es doch von Wertschätzung, wenn in einer Freundschaft auch schwierige Momente miteinander geteilt werden. Der Mensch, aus evolutionsbiologischen Gründen ein soziales Wesen, ist auf den Austausch angewiesen, einst zu seiner Sicherheit – heute, um ein zufriedenes Leben zu führen.

Mental Health – so tragen Sie sich Sorge

Körper und Geist sind verbunden – wenn es Ihnen psychisch schlecht geht, hat das negative Auswirkungen auf Ihr Immunsystem.

  1. Angst und negative Gedanken können krank machen – hier erfahren Sie alles darüber, wie Sie mehr Positivität zulassen und damit ein gesünderes Leben führen.
  2. Auch soziale Kontakte, Nähe und Berührungen sind für das soziale Wesen Mensch überlebenswichtig, sie stärken Psyche und Abwehrkräfte.
  3. Reden Sie miteinander, es zeugt von einer guten Freundschaft sich mitzuteilen. Auch gemeinsame Unternehmungen und Gruppenaktivitäten fördern die mentale Gesundheit.
  4. Sie sind noch nicht ganz bereit, sich zu öffnen? Es gibt eine Reihe Online-Übungen und Apps, die einen ersten wichtigen Schritt zur Selbsthilfe darstellen.

Abschalten will gelernt sein

Fällt es Ihnen schwer, nach Feierabend abzuschalten und die Arbeit während der Freizeit loszulassen? Damit sind Sie nicht alleine.

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